Dagmar Braunschweig-Pauli M.A.
Eine Erinnerung zum Jahresbeginn 2024
„Wäre nicht der Bauer, so hättest Du kein Brot!“
Mit diesem Satz aus dem Märchen „Das Riesenspielzeug“ der Gebrüder Grimm bin ich aufgewachsen.
Meiner Mutter Marie Braunschweig, Lehrerin und später Rektorin einer großen Grundschule im Ruhrgebiet, war die Achtung und Würdigung der bäuerlichen Arbeit und ihrer Früchte ein Herzensanliegen.
Bei der Erziehung ihrer eigenen Kinder und bei allen ihren Schülern legte meine Mutter großen Wert darauf, daß wir uns bei allem, was mit dem Essen zusammenhing, bewußt machten, wieviel Arbeit und Mühe es die Bauern gekostet hatte, diese Lebensmittel zu erzeugen, damit wir sie essen konnten.
Zuhause und im Unterricht kam meine Mutter oft auf die Bedeutung der Bauern zu sprechen, und ich höre sie noch sagen: „Der wichtigste Berufsstand überhaupt ist der des Bauern.
Ohne Bauern müßten wir verhungern.
Ohne die Lebensmittel, die die Bauern erzeugen, könnten wir nicht Leben.
Ohne Bauern und die Früchte ihrer sehr harten Arbeit könnten alle die anderen Berufe überhaupt nicht ausgeübt werden.
Denn jeder muß zuerst essen, damit er überhaupt Kraft zum Arbeiten hat.“
Über die häufig zu hörende oder zu spürende Geringschätzung Bauern gegenüber sagte meine Mutter immer verächtlich: „Wer Bauern und ihre Arbeit geringschätzt und die enorme Leistung von Bauern mißachtet, ist einfach nur ein Dummkopf !“
©Dagmar Braunschweig-Pauli M.A., 5 Dezember 2024, in dankbarer Erinnerung an ihre Mutter, Marie Braunschweig, geb. Langbein (1919 – 2000), Pädagogikstudium in Bayreuth, Lehrerin in Lyck/Quicka, Ostrpreußen und Gutenberg/Oberfranken, Rektorin der Habichtschule in Duisburg (1966 – 1981).